Bohren für die Wissenschaft

02.09.2025

Hier bohrt Alexander Krauß, Bauforscher und Bausachverständiger, Holzkerne aus den Gefachen des sogenannten *Gesindehauses* des Rittergutes Aue. 

Aber warum tut er das?
Das Ganze nennt sich "dendrochronologische Baualterbestimmung".
Also eine wissenschaftliche Methode zur Altersbestimmung von Holz. Einfach gesagt, geht das so: die breiten und schmalen Jahrringe von Bäumen werden mit einem regionalen Jahrringmuster verglichen. Durch den Vergleich lässt sich das Fällungsjahr präzise bestimmen. Und damit wird die Erbauung samt der nachfolgenden Bauphasen eines Gebäudes datierbar.

Schnell entdeckt Alexander Krauss mehrere Details, die darauf hinweisen, dass es sich ursprünglich eben nicht um ein Gesindehaus gehandelt haben kann.  

Auffällig sind die großen Räume, die Anzahl der Fenster und die Deckenhöhe. Möglicherweise wurde dieses Gebäude im 19.Jahrhundert als Gesindehaus genutzt, aber die ursprüngliche Nutzung war hochwertiger. Wir können jetzt schon schätzen, dass dieses Gebäude viel älter ist, so etwa aus dem 16. Jahrhundert.

Genaueres wissen wir dann also nach der Untersuchung. Eins ist klar, für uns ist dieses Gebäude etwas besonderes. 

Besonders alt.

Besonders kaputt.

Besonders schön.

Besonders erhaltenswert.